Stimmt‘s? Manchmal werden Sie mit den Erwartungen anderer Menschen konfrontiert und dabei decken sich diese Erwartungen nicht mit IHREN eigenen? So gerne wollen sie sich die Freiheit nehmen selbst zu entscheiden und selbstbestimmt zu handeln. So gerne möchten Sie gleichzeitig dazugehören und sich kompetent fühlen.
Verhaltenserwartung vs. Verhaltensbereitschaft: Ein Widerspruch?
Gehen wir dem Ganzen auf die Spur. Ich lade Sie zu einem achten Appetizer ein, indem wir auf Ihre Rolle und Ihre Erwartungen im Zusammenspiel mit den Erwartungen Anderer schauen.
Übung 1
- Haben Sie, als Sie noch ein Kind waren, ein Musikinstrument erlernt? Können Sie sich noch daran erinnern, wie oft Sie mit ihrer Mutter oder ihrem Vater diskutiert haben, weil Sie schon wieder üben sollten?
Wenn Sie ihr Instrument geübt haben, weil Sie dafür eine Belohnung versprochen bekamen oder um eine Strafe zu vermeiden, haben Sie geübt aus einer externalen Regulation. - Haben Sie vielleicht sogar selbstreguliert geübt, jedoch „nur“ um eine Schelte von Ihren Eltern oder der Musiklehrer:in zu vermeiden? So übten Sie aus einer introjizierten Regulation. Sie haben zwar selbst gehandelt (geübt) aber sich nicht mit der Handlung identifiziert.
- Übten Sie vielleicht, weil Sie das Üben als vorteilhaft und erstrebenswert definiert haben? Konnten sich also den Wert Fleiß und das Ziel ein Instrument spielen zu können, anerkennen? Eine Identifikation des Übens fand jedoch nicht statt und ist somit eine identifizierte Regulation.
- Oder konnten Sie den Wert Fleiß und das Ziel des Erlernens eines Musikinstrumentes voll in Ihr Selbstbild identifizieren? Haben Sie sich als Musiker:in gesehen und die Musikalität war ein Bestandteil Ihrer Persönlichkeit? Dann haben Sie das höchste Maß an Selbstbestimmung, der integrierten Regulation
Wie oft passiert Ihnen es heute external, introjiziert, identifiziert oder integriert zu Handeln?
In welchen Situationen? Welche Rolle nehmen Sie ein? Was würde passieren, wenn Sie die Erwartungen Anderer nicht erfüllen? Können Sie eine Tätigkeit definieren, die Sie integrativ tun?
Warum habe ich Ihnen von diesen Regulatoren geschrieben und was hat das mit Autonomie und Zusammenarbeit zu tun?
Die Regulatoren sind eine Antwort darauf, WARUM wir bestimmte Dinge tun. Sie zeigen Ihnen auch, WORAN Sie erkennen WANN sie WIRKLICH intrinsisch motiviert sind.
Im Kontext der beruflichen Zusammenarbeit tun Sie vermutlich Dinge, die nicht unbedingt intrinsisch motiviert sind. Vielleicht handeln Sie „nur“, um von der Chef:in keine Schelte zu bekommen oder weil Sie eine Boni erhalten können, oder weil Sie die Unternehmenswerte anerkennen. Welche Ihrer Tätigkeiten tun Sie tatsächlich aus integrierter Motivation heraus?
Und was ist mit Ihrem Wunsch nach Autonomie?
Übung 2
Dazu möchte ich Ihnen die Selbstbestimmungstheorie zur Motivation von Edward Deci und Richard Ryan (1993,2000) vorstellen. Diese 3 psychologischen Grundbedürfnisse repräsentieren IHRE Motivationstrigger:
- Streben nach Kompetenz (effectancy),
- Streben nach sozialer Eingebundenheit (affiliation) und
- Streben nach Autonomie (autonomy) .
Kompetenz. Ihr Gefühl nach Kompetenz äußert sich in Ihrer Freude am Lernen. Kompetenz meint die Möglichkeit, auf die eigene Umwelt einwirken zu können.
Soziale Zugehörigkeit. Das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, von anderen gebraucht zu werden, und sich auf andere verlassen zu können; das Gefühl des „Dazuzugehören“.
Autonomie. Ist das Gefühl der Freiwilligkeit. Also freiwillig, eigenständig und unabhängig zu handeln und zu entscheiden. Können Ihre Grundbedürfnisse, zum einen durch die Fähigkeit und zum anderen durch die Möglichkeit, gestillt werden, stellt sich ein innerer Frieden und Zufriedenheit ein, es entsteht Kohärenz. Hier greift auch das Häppchen 7 echt.liebevoll zum Kohärenzsinn.
In welcher Art eine Befriedigung Ihrer Grundbedürfnisse möglich ist, hängt wesentlich von Ihrem erworbenen Wertesystem ab. Siehe auch Häppchen 1 echt.wertvoll.
Nun frage ich SIE, was SIE motiviert. Wer Sie motiviert. Welche Werte und Normen umgeben uns und welche eigenen Werte und Normen erachten Sie selbst als wichtig?
Fragen zu Ihrer Motivation „Kompetenz“:
- Was ist Ihnen lieber? Selbst Entscheidungen zu treffen oder lieber nach Anweisung zu arbeiten?
- Wie groß ihr Ihr Bedürfnis Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern oder einzubringen?
- Haben Sie einen inneren Maßstab, wann ihre Arbeit gut ist?
Fragen zu Ihrer Motivation „Zugehörigkeit“:
- Wie viel menschliche Nähe brauchen Sie? Können Sie auch gut allein sein?
- Welche Regeln im zwischenmenschlichen Umgang sind Ihnen besonders wichtig?
- Welches Verhalten erwarten Sie von sich selbst?
- Welches Verhalten erwarten Sie von Vorgesetzten, Kolleg:innen oder Kunden?
Fragen zu Ihrer Motivation „Autonomie“:
- Wie wichtig ist Ihnen die Meinung anderer Menschen?
- Fühlen Sie sich häufig frei selbst zu entscheiden?
- Wieviel Freiheit brauchen Sie?
- Darf ich mein Urteil eigenbestimmt fällen oder fühle ich mich von außen beeinflusst?
Wenn Sie tiefer einsteigen möchten oder das Thema Sie besonders interessiert, dann sprechen Sie mich gerne an.
Für Fragen, Impulse oder Anfragen sprechen Sie mich gerne an.
Juliane Hoffmann | 01525- 1929470 | mail@julianehoffmann.de